DM-Masters: Zehnmal geht Edelmetall an den LAC Essingen
Mönchengladbach – Großartig war die Stimmung in Mönchengladbach. Mit der DM- Masters 2023 fand zum 12. Mal seit 1982 eine Deutsche Leichtathletik-Meisterschaft im Grenzlandstadion statt. Rund 1.200 Athleten und Athletinnen (ca. 2.000 Starts) aus ganz Deutschland gingen in den verschiedensten Altersklassen an den Start. Damit zählt diese Veranstaltung mit zu den größten Leichtathletikevents in der Republik. Am ersten Tag zeigte das Wetter seine vielen Facetten. Von Sonnenschein bis anhaltende Regenschauer war alles dabei. Der großartigen Stimmung an den zwei Wettkampftagen tat dies aber keinen Abbruch. Mit einer der größten Mannschaften bei diesen Meisterschaften ging der LAC Essingen an den Start und hatte das Auge schon auf den ein oder anderen Titel bzw. Platz auf dem Podium ausgerichtet. 11 Athletinnen und Athleten des Vereins hatten sich für 34 Wettbewerbe bei diesen Meisterschaften qualifiziert.
Mit vier Gold- und zwei Silbermedaillen, viermal Bronze, sowie 12 Endkampfteilnahmen (Top Acht) zählte der LAC Essingen zu den erfolgreichsten Vereinen dieser Meisterschaften.
Kompletter Medaillensatz am ersten Tag
Den Auftakt in den ersten Wettkampftag machten die Sprinter über 100m. Mehrkämpferin Martin Meissner (W40) konnte sich im Feld der Spezialistinnen in 14,04 Sekunden auf dem 12. Platz platzieren. Markus Hübner (M50) merkte man den verletzungsbedingten Trainingsrückstand noch etwas an: Trotzdem konnten sich der Essinger in 12,98 Sekunden einen guten achten Platz ersprinten. Im Weitsprung kam noch ein sechster Platz dazu.
In der M60 fehlten Wilhelm Beyerle in 13,02 Sekunden (4. Platz) vier Hundertstelsekunden zu Gold und sogar nur eine Hundertstelsekunde zur ersehnten Medaille. Bei der Stadionrunde waren starke Regenschauer angesagt, die von den Teilnehmern einiges abverlangten. Bernhard Frey und Rainer Strehle, beide M55, konnten trotzdem mit neuen persönlichen Saisonbestzeiten glänzen und in der Endabrechnung mit den 11. Platz für Frey und dem achten Platz Strehle zufrieden sein. Medaillenkandidat Beyerle wurde seiner Rolle gerecht und konnte in der Altersklasse M60 über 400m in starken 59,42 Sekunden zur Deutschen Vizemeisterschaft sprinten. In seinem Sog lief Ernst Litau in Saisonbestzeit von 61,48 Sekunden auf den Bronzerang.
Wolfgang Schmidt (M60) lieferte sich über die 1500m ein spannendes Rennen mit dem Deutschen Serienmeister der letzten Jahre über diese Strecke. Der Essinger konnte über die knapp 4 Stadionrunden jedes Tempo seines Kontrahenten mitgehen. Im Zielsprint sicherte sich Schmidt in deutscher Jahresbestzeit von 4:48,12 Minuten den Deutschen Meisterstitel. Der Älteste des Essinger Teams Günther Maslo (M70) ging ebenfalls über die 1500m an den Start. Als Siebter bestätigte Maslo wieder einmal seine Jahrzehnte lange Zugehörigkeit zu Deutschen Spitzenklasse.
Etwas vom Pech verfolgt war Klaus-Dieter Hutter (M60). Zweimal musste sich der Essinger an diesem Tag mit dem vierten Platz zufriedengeben. Im Weitsprung gelang dem Essinger eine neue Saisonbestleistung (5,01m). In einem Wettkampf indem jeder Zentimeter über Gold, Silber Bronze entscheiden sollte fehlten am Ende ganze zwei Zentimeter. Über die 300m Hürden in 49,77 Sekunden wiederholte sich die Dramaturgie zu Ungunsten von Hutter nochmals. Ernst Litau in neuer persönlicher Bestzeit (49,91 Sekunden) auf dem sechsten Platz vervollständigte das großartige Ergebnis über diese Distanz.
Bei den Wurfdisziplinen feierte Martina Meissner mit 31,10m im Speerwurf eine neue persönliche Bestleistung und wurde Neunte. Hartwig Vöhringer (M65), der sich wie seine Vereinskameradin auf die Master-EM in Pescara im September vorbereit, startete im Kugelstoßen und konnte als Sechster mit der Platzierung zufrieden sein. Jedoch haderte der Essinger mit den äußeren Einflüssen, die sich auf die Leistung aller Teilnehmer auswirkte. Hans Messner (M60) als Zehnter hatte ebenfalls unter dem Starkregen und einem rutschigen Ring beim Kugelstoßen zu leiden.
4x100m das Goldene Ende zweier erfolgreicher Wettkampftage
In einem spannenden und engen Rennen über die 200m (26,46 Sekunden) ging wie am Vortag nochmals Silber an Wilhelm Beyerle. Ernst Litau (27,13 Sekunden) musste sich leider mit dem undankbaren vierten Platz zufriedengeben. Markus Hübner wird auf diese Meisterschaften mit Wehmut zurückblicken. Der Essinger verletzte sich in seinem Lauf über die 200m und musste sich unter Wert mit dem 10. Platz zufriedengeben. Für die M50-Staffel war damit leider der Traum einer Medaille bei diesen Meisterschaften geplatzt. Der guten Stimmung und den Leistungen im Team tat dies aber keinen Abbruch. Rainer Strehle konnte über die 800 Meter in 2:24,41 Minuten seinen Zeitlauf zwar klar gewinnen, hatte aber wegen der Meldezeit die deutlich langsamere Gruppe erwischt und wurde in der Gesamtwertung Neunter. Im selben Lauf kam Jürgen Kennert (M55) als Dritter an, was Gesamtrang 11 bedeutete.
Den zweiten Titel bei diesen Meisterschaften sicherte sich Wolfgang Schmidt über die 800m in überlegener Manier. Klaus-Dieter Hutter (M60) konnte über die 100m Hürden erfolgreich seinen Titel aus dem Vorjahr in Deutscher Jahresbestzeit (16,63 Sekunden) verteidigen. Im Dreisprung reichte ein neuer Vereinsrekord (9,76m) zum vierten Platz. Mehrkämpferin Martina Meissner konnte zum Abschluss in ihrer Paradedisziplin, den 80m Hürden in neuer Vereinsrekordzeit von 12,56 Sekunden zu Bronze laufen. Eine weitere PB ließ die Essingerin noch im Kugelstoßen (9,76m) und einem fünften Platz folgen. Zu seiner schon großen Medaillensammlung konnte Hartwig Vöhringer (M65) im Diskus und mit dem Speer mit neuem Vereinsrekord von 39,84m zwei weitere Bronzemedaillen hinzufügen.
Seit Jahren spielen die 4x100m Staffel des LAC Essingen bei der Medaillenvergabe eine wichtige Rolle. Nach dem Ausfall der M50 sprang die M60-Staffel in die Bresche. Das Essinger Quartett in der Besetzung Messner, Beyerle, Schmidt und Litau hatten sich klug aufgestellt und konnten so den urlaubsbedingten Ausfall von Kai-Steffen Frank kompensieren. Mit dem Gewinn der vierten Goldmedaille konnte das Team des LAC Essingen mit der erfolgreichsten Bilanz seiner DM-Geschichte den Heimreiseweg antreten.