Vier LAC-Sportler fahren zur WM

Leichtathletik, Masters Im polnischen Toruń steigen ab Samstag die Weltmeisterschaften der Senioren: Vier Essinger treten dort mit an.

Von Benjamin Leidenberger

Vier von über 4000 Teilnehmern der kommenden Weltmeisterschaft der Masters-Leichtathleten kommen vom LAC Essingen: Wolfgang Schmidt (M60), Andreas Deuschle und Jürgen Kennert (beide M 55) sowie Martina Meissner (W40) machen sich am Samstag auf die gut 1000 Kilometer lange Strecke ins polnische Toruń, wo die Meisterschaften von Samstag an eine Woche lang ausgetragen werden.

Kugelstoßer Andreas Deuschle wird dort eine besondere Rolle übernehmen. Er wird sich als Betreuer des DLV um die Werfer unter der 422 Athleten starken deutschen Delegation kümmern, für Fragen rund um Anmeldungen, Einsprüche und das Wettkampfprozedere täglich bereit stehen. Deuschle kennt – neben seiner großen Wettkampferfahrung – auch die Sportstätten: „Ich bin dort vor fünf Jahren Vizeweltmeister geworden“, sagt Deuschle, der mit der Ansetzung seines eigenen Wettkampfs hadert: „Wir starten am Freitag um 8 Uhr morgens. Das bedeutet um 4 Uhr aufstehen und viel Kaffee…“ Der Kugelstoßer kommt mit einer persönlichen Bestleistung von 15,84 Metern, hat aber nur 12 Meter gemeldet, weil er ein Jahr mit Verletzungen und Krankheitsbelastung hinter sich hat. Landsmann Leif Timmermann und den Niederländer Robert Frans Bakker nennt er als Favoriten. Also sagt Deuschle „Platz drei bis acht“ als Ziel an, bleibt dabei aber entspannt: „Was rauskommt kommt raus.“

Was seine LAC-Mitstreiter antreibt ist der „olympische Gedanke“, denn Kennert, Schmidt und Meissner haben noch nicht oft internationale Wettkämpfe dieser Dimension erlebt. Das Quartett reist zwar nicht geschlossen an und ist auch nicht im gleichen Hotel untergebracht, man will sich dennoch treffen und die Meisterschaften gemeinsam erleben. „Alleine wäre ich wohl eher nicht hingefahren“, sagt Kennert, „aber in der Gruppe ist es schon etwas Anderes und wir beim LAC haben eine gute Truppe.“ In Polen erwarte man zudem die Begegnung mit vielen Gleichgesinnten.

Für Wiedereinsteigerin Martina Meissner, die seit Kindertagen mit der Leichtathletik pausiert hatte und sie erst jetzt mit 40 für sich wiederentdeckt hat, sollen die Wettkämpfe zum Erlebnis werden. „Ich habe den ganzen Winter gut trainiert“, sagt sie. Mit dem Speer seien „die 30 Meter jetzt langsam fällig“. Ihre Paradedisziplin sind aber die 60 Meter Hürden, bei denen sie auf die „Top Ten“ hofft. Allerdings sind am Vorabend die abschließenden 200 Meter Läufe des Fünfkampfs, an dem sie ebenfalls teilnimmt. „Das kann schwere Beine machen. Über eine Finalteilnahme würde ich mich freuen.“ Wie Meissner hofft auch Kennert zudem auf einen Extrastart zum Abschluss bei den Staffeln: Deshalb will er über 200 Meter eine möglichst gute Zeit. Die 800 Meter sind ihm noch lieber, aber realistisch glaube er nicht an eine Finalteilnahme. „Vielleicht klappt es mit der Staffel und dann unter die Top 6?“

Der jüngste Athlet in der M60 wird Wolfgang Schmidt sein, denn er hat seinen runden Geburtstag erst vor wenigen Tagen gefeiert. Allerdings plagten ihn in der Vergangenheit vermehrt muskuläre Probleme, so auch jetzt mit einer Zerrung oder einem kleinen Muskelfaserriss. „Ich hoffe, rechtzeitig fit und schmerzfrei zu sein und dass der Muskel dann hält.“ Gemeldet ist er im Feld der 800-Meter-Läufer mit der 14. besten Zeit. Die besten Neun erreichen das Finale. Unabhängig vom Ergebnis erwartet auch er ein „Wahnsinns-Erlebnis“.

„Wir drücken unseren vier Musketieren die Daumen und wünschen ihnen mit der notwendigen Gelassenheit an den Start zu gehen und einfach nur Spaß zu haben. Der Erfolg kommt dann von alleine“, schickt LAC-Vorstand Rainer Strehle dem Quartett gute Wünsche mit auf die Reise.

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