Leichtathletik: M50 erkämpft Silber und M30 wird Sechster
Lage – „Endlich wieder Teamwettkämpfe“, das war der einheitliche Tenor bei rund 520 Masters-Athletinnen und -Athleten, die aus ganz Deutschland nach Lage in Ostwestfalen gekommen waren, um die nationalen Titelkämpfe auszutragen. Mit zwei Jahren Verzögerung war es jetzt endlich so weit, und 39 Mannschaften, erlebten eine großartige Veranstaltung mit spannenden Entscheidungen und einer für Teamwettkämpfe typischen super Stimmung. Der Wertungsmodus sorgte auch 2022 bis zur letzten Disziplin, der 4x100m Staffel, für viel Spannung in allen Altersklassen. Drei Teilnehmer können die Teams in jeder Disziplin jeweils an den Start bringen. Danach fließen immer die zwei besten Einzelleistungen aus den zu absolvierenden Disziplinen als Wertung in das Gesamtergebnis mit ein. Unter die vielen Sportler und Sportlerinnen hatte sich auch politische Prominenz gemischt. Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger gönnte sich einen politikfreien Tag und unterstützte ihr Team StG Equipe Saar im Kugelstoßen.
„Es war für mich beeindruckend, zu erleben wie Menschen generationsübergreifend im Alter von Anfang 30 bis Ende 70 voller Freude miteinander Sport auf hohem Niveau betreiben. Die dabei gezeigte gegenseitige Wertschätzung und Fairness war spürbar und schuf eine besondere, einzigartige Atmosphäre, wie sie wohl nur in der Leichtathletik und ganz besonders bei diesem Masters Mannschaftswettkampf altersübergreifend erlebbar ist“, so Udo Stohrer aus der M50 Mannschaft. „Insbesondere die bei den Siegerehrungen gezeigten Emotionen waren Gänsehautmomente pur. Der Deutsche Leichtathletikverband kann auf diese Veranstaltung und auf seine Sportlerinnen und Sportler wirklich sehr stolz sein und Ihnen viel Wertschätzung zukommen lassen. Keinesfalls sollte die Master-Leichtathletik stiefmütterlich behandelt werden – das hat die Leichtathletikfamilie nicht verdient“. Für die Sportler des LAC Essingen sind diese Meisterschaften daher immer ein festeingeplanter Termin im Jahreskalender. Am Ende eines langen und ereignisreichen Wettkampftages konnten sich die Essinger über eine Goldmedaille für das Team der M60, eine Silbermedaille für das Team der M50 und einen sechsten Platz für das Team der M30 freuen.
M60 Deutscher Mannschaftsmeister
In der Altersklasse M60 sorgten die 100m Läufer mit Klaus-Dieter Hutter, Hartwig Vöhringer und Roland Henne für einen perfekten Auftakt. Im anschließenden Kugelstoßen und Diskuswurf erzielten Hans Messner, Hartwig Vöhringer und Peter Hübner jeweils das zweitbeste Teamergebnis. Trotzdem wuchs der Vorsprung der LG Kindelsberg-Kreuztal nach drei von sechs Disziplinen weiter an. Mit dem weitesten Satz durch Klaus-Dieter Hutter von 5,02m und 688 Punkten (Tagespunktbestleistung in der M60) und einem guten Sprung von Hans Messner begann die Aufholjagd. Siegfried Richter, als mit Abstand Schnellster 3000m Läufer, Christof Müller und Günther Maslo brachten das Team nach fünf Disziplinen zum ersten Mal in Führung und sorgten damit vor der abschließenden 4x100m Staffel für einen komfortablen Punktevorsprung. Die Staffel in der Besetzung (Messner, Hutter, Müller, Vöhringer) ließ in 58,98 Sekunden als Zweite nichts mehr anbrennen. Damit sicherte sich die M60 mit 7.282 Punkten den Deutsche Meisterschaft.
M50 sichert sich zum dritten Mal in Folge die Silbermedaille
Im Weitsprung der M50 wollten Günther Widmann, Bernhard Frey und Wilhelm Beyerle für einen guten Auftakt sorgen. Mit dem besten Ergebnis aller Teams übernahmen die Essinger nach dem 800m Lauf die Führung. Wolfgang Schmidt; Rainer Strehle und Steffen Böhm glänzten hier mit neuen persönlichen Saisonbestleistungen. Im anschließenden Kugelstoßen sorgte Andreas Deuschle mit 13,44m für die Tagesbestpunktzahl (685 Punkte). Trotz starker Leistungen von Udo Stohrer und Helmut Gentner in dieser Disziplin schmolz der Vorsprung auf die Verfolger von der LG Kindelsberg-Kreuztal. Über die 100m stellten Ernst Litau und Wilhelm Beyerle ihre Sprinterfähigkeiten unter Beweis, im Hochsprung gelang Günther Widmann, Wilhelm Beyerle und Bernhard Frey ordentliche Sprünge und über die 3000m glänzten Reiner Lutz und Stefan Donn mit neuen Saisonbestleistungen. Damit verteidigten die Athleten von der Ostalb bis zur vorletzten Disziplin, dem Diskuswurf, hartnäckig ihre Führung. Trotz guter Wurfergebnisse im Diskuswurf durch Andreas Deuschle, Udo Stohrer und Günther Widmann gab es dann nach sieben von acht Disziplinen einen Wechsel an der Spitze. Mit 32 Punkten Rückstand ging das Team in das abschließende 4x100m Staffel Rennen. Trotz starkem Rennen mussten Widmann, Beyerle, Frey und Litau (51,68 Sekunden), das Team der LG Kindelsberg-Kreuztal (50,81 Sekunden) über die 4x100m knapp den Vortritt lassen. Damit war klar, zum dritten Mal in Folge wurde die Mannschaft des LAC Essingen Deutscher Vizemeister.
M30 kann sich bei Ihrem Debüt feiern lassen
Von vorneherein war klar, dass mit dem Mini-Team von fünf Mann an keine Mannschaftsmedaille gedacht werden kann. Die heimlichen „Deutschen Meister“ sind jedoch Alexander Götz, Björn Franzen, Timo Thebrath, Dieter Mößner und Julian Wizemann. Mit 7.290 Punkte erzielten sie im Schnitt die meisten Einzelpunkte und eine höhere Punktzahl als bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften. Der sechste Platz und die Teilnahme an diesen Meisterschaften hat die fünf LAC`ler noch stärker zusammengeschweißt. Die Verstärkung im Jahr 2023 kann kommen, dann kann es noch ganz weit nach oben gehen.