LAC-Trio erlebt anstrengende WM-Tage

Leichtathletik, Master-WM Zwei vierte Plätze und viele spannende Momente: Martina Meissner, Andreas Deuschle und Jürgen Kennert berichten.

Von Benjamin Leidenberger

Es war eine Wettkampfwoche mit vielen Höhen und Tiefen, die die Masters-Sportler des LAC Essingen im polnischen Torun erlebten: Statt zu viert waren sie nur als Trio angereist, weil Wolfgang Schmid (M60) verletzungsbedingt kurzfristig passen musste. Wettkampfstarts um 8 Uhr morgens, machten Andreas Deuschle und Martina Messner zu schaffen und Jürgen Kennert fehlten nur Hundertstel, um einen angestrebten Staffelplatz zu ergattern. Und dennoch überwog für alle das positive Erlebnis unter fast 4500 Sportlern aus aller Welt in der deutschen Delegation mit 422 Athleten bei Weltmeisterschaften zu starten. „Die Stimmung war bombastisch, es ist eine tolle Halle und die Wettkämpfe waren super organisiert“, bilanziert Deuschle die Rahmenbedingungen.

Er selbst war als einer von zwölf DLV-Betreuern mitbeteiligt, um den Werfern gute Bedingungen zu schaffen. Dafür war er jeden Tag mehrere Stunden im Einsatz: „Im Freien bei den Temperaturen auf dem Werferplatz war das schon eine Tortur, aber ich habe es gern gemacht.“ Beim eigenen Wettkampf, dem Kugelstoßen der M55, lag er lange auf dem Bronzeplatz, musste sich aber in einer Zentimeter-Entscheidung mit 13,48 Metern und Platz vier begnügen, weil der Däne Jan Cordius zwei Zentimeter weiter stieß. „Es hat mich ein bisschen gewurmt, aber jetzt sehe ich es entspannt. Es war schön dabei zu sein“, sagt Deuschle.

Martina Meissner nahm bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft ein großes Pensum in Angriff: Im Speerwurf erreichte sie mit 29,71 Metern Rang fünf. Im Fünfkampf wuchs sie regelrecht über sich hinaus, lieferte einen Top-Wettkampf mit vier persönlichen Bestleistungen und war vor dem abschließenden 800-Meter-Lauf nur wenige Punkte hinter der Drittplatzierten Wendy Visser (NED). „Es waren etwa sechs Sekunden Rückstand, ich habe alles gegeben, aber sie hat sich an mich drangehängt“, schildert Meissner, der am Ende 31 Punkte oder umgerechnet drei Sekunden für eine Medaille fehlten. 3216 Punkte bedeuteten Rang vier. „Ich bin trotzdem super zufrieden“, sagt sie, die damit beste Deutsche der W40 wurde.

Allerdings waren nach dieser Leistung eine schlaflose Nacht und müde Beine für die abschließenden 60 Meter Hürden ein hoher Preis, den sie im Vorlauf bezahlen musste. Im Finale lief es besser und sie holte sich in Saisonbestleistung von 9,97 Sekunden Rang sechs. Bei der abschließenden 200-Meter-Staffel, zu der sie im Team Deutschland berufen wurde, waren die „Beine Pudding“, berichtet Meissner, die mit dem Quartett Rang fünf erreichte. „Das war eine rundum super Woche“, sagte Meissner. „Auch wenn es lange Tage waren: Wir haben viel erlebt, viele Leute kennengelernt und tolle Bekanntschaften gemacht.“

Für Jürgen Kennert (M55) lief der 800-Meter-Lauf ordentlich, auch wenn es auf der ungeliebten Außenbahn als Sechster seines Vorlaufs in 2.29,41 Minuten nicht für das Finale reichte. Über 200 Metern verpasste er die angestrebte Nominierung für die abschließende Staffel mit seinen 29,36 Sekunden um gerade einmal 14 Hundertstel. „Das hätte ich schon gerne mitgenommen. Die deutsche Staffel wurde am Ende Siebter, für eine Medaille hätte es also eh nicht gereicht“, sagt Kennert. Und: „Insgesamt war die WM ein tolles Erlebnis.“

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