Die Athletin des LeichtAthletikClubs (LAC) Essingen trainiert vier mal die Woche – wir waren dabei!
Quelle: Südfinder
Abends in der Schönbrunnenhalle in Essingen. Auf der Außenanlage machen sich die Fußballer warm. Drinnen hört man Kinder lachen und es wird gepfiffen. Typisch Trainingszeit. Carina Knecht ist in voller Sportmontur. Die 27-Jährige kommt viermal in der Woche hierher um zu trainieren und an ihrer Bestzeit zu feilen. „Seit Oktober 2018 bin ich beim LAC Essingen und wurde gleich super aufgenommen. Ich wollte nach einer längeren Pause endlich wieder bei Wettkämpfen dabei sein“, sagt die Athletin. Die Neulermerin gibt sich aber nicht mit mittelmäßigen Leistungen zufrieden. Auch wenn sie hauptberuflich als Großund Außenhandelskauffrau arbeitet, investiert sie viel Zeit in ihr Training. „Mit fünf Jahren habe ich mit der Leichtathletik angefangen. Auch andere
Sportarten, wie Tennis oder Hip-Hop habe ich schon ausprobiert, aber am glücklichsten macht es mich, wenn ich mit Gleichgesinnten hier in der Halle stehe“, schwärmt sie. In einer Disziplin punktet die grazile Sportlerin besonders, und zwar bei den 100 Meter Hürden. Im Sommer überwindet Carina beim Training und natürlich bei Wettkämpfen 84 Zentimeter hohe Hürden, die je auf 100 Meter Distanz parallel zueinanderstehen. Und das gleich 10-Mal. „In der Halle sieht das aufgrund der engeren Platzverhältnisse, anders aus. Dort muss ich nur fünf Hürden überwinden, da die Distanz kürzer ist“. Doch die Neulermerin ist nicht nur als Einzelkämpferin in den Disziplinen 100 Meter Lauf, Hochsprung, Kugelstoß und Speerwurf unterwegs. Sie tritt auch beim Sieben-Kampf
im Sommer und beim FünfKampf im Winter an. „Zur Abwechslung ist das echt schön sozusagen im Team anzutreten. Klar, jeder muss bei seiner Disziplin alles geben, aber am Ende zählt das gesamte Ergebnis“. Das nötige Equipment hat sie immer dabei. Wie etwa ihre sieben Sportschuhe. „Bei den Hürdenund zweihundert Meter Läufen trage ich Sprint-Spikes, beim Hochsprung und Speerwurf verwende ich die HochsprungSpikes. Wenn es regnet, ist man echt froh, wenn man die anhat, die stabilisieren den Fuß zusätzlich“, erklärt Carina, während sie reihum auf die einzelnen farbenfrohen Paare zeigt. Dass aber nicht immer alles super läuft und man auch mit Niederschlägen umgehen muss,
weiß die Groß- und Außenhandelskauffrau. „Während meiner beruflichen Ausbildung bin ich nicht mehr wirklich im Förderungskader vorangekommen. Da war ich im badenwürttembergischen Kader. Die Leistung hat in diesem Jahr nicht wirklich gepasst und dann hatte ich auch noch mit den Bändern Probleme – einmal links und einmal rechts. Das schlägt einen wirklich zurück, wenn das Band mal ab oder angerissen ist.“ Der Entschluss mit Anfang 20 eine Pause einzulegen, bereut sie nicht. „Ich habe ja immer Sport gemacht und jetzt freue ich mich umso mehr wieder bei Wettkämpfen dabei zu sein. Vergangenes Jahr war meine erste Saison und ich hatte mich gleich für die Süddeut
schen Meisterschaften qualifiziert, die in St. Wendel im Saarland stattfanden. Mein größter Erfolg war jedoch im Jahr 2008 mit der Sieben-Kampf Mannschaft. Wir wurden Deutscher Meister für DjK Ellwangen- SG Virngrund“. Ihr großes Ziel verliert sie aber bis heute nicht aus den Augen. „Was die Leichtathletik betrifft, möchte ich so weit, wie möglich kommen. Ich bin zwar jetzt 27, aber das ist eigentlich das beste Alter dafür. Das Coolste wäre, wenn ich die deutsche Norm schaffen würde und bei den deutschen Meisterschaften dieses oder nächstes Jahr starten könnte. Also das wäre echt mein Traum, vor allem bei den 100 Meter Hürden“. Und Carina Knecht ist diszipliniert: „Ich kann noch so kaputt von der Arbeit sein, aber wenn ich ins Training gehe, bin ich voll da.“