WM der Master in Göteborg eine Reise mit vielen Erlebnissen
Für die meisten Leichtathleten der LAC Essingen sind Wettkämpfe in Baden-Württemberg die Normalität, manchmal gibt es auch Starts im restlichen Deutschland. Etwas Besonderes stellte somit die Teilnahme von Martina Meissner, Bernd Schreiner, Jürgen Kennert, Ernst Litau und Rainer Strehle an der Leichtathletik-Masters-Weltmeisterschaft vom 13.08. bis 25.08.2024 in Schwedens zweitgrößter Stadt Göteborg dar. Über 8000 Athletinnen und Athleten aus aller Welt traten bei dieser Veranstaltung, von der Altersklasse 35 bis zur 90+, an. Andreas Deuschle, der sportliche Leiter des LAC Essingen war zusätzlich im DLV-Betreuerteam im Einsatz.
Jeder der fünf LAC-Athleten hatte sich für diesen Saisonhöhepunkt seine Spezialdisziplinen ausgewählt und sich entsprechend vorbereitet. Den Auftakt in die zwei Wettkampfwochen machte Bernd Schreiner im Kugelstoßen der M50. Bei seinem WM-Debüt überzeugte Schreiner mit einem guten 16. Platz. Über die 800m starteten in der ersten Woche Jürgen Kennert (M55) und Rainer Strehle (M60). Den Trainingsrückstand aufgrund längerer Verletzungspech war Kennert in seinem Vorlauf noch anzumerken. Daher konnte der Essinger mit seiner Zeit (2:32,19 Minuten) und Platzierung auf dem 40-zigsten Platz unter 60 Teilnehmern sehr zufrieden sein. Mit Saisonbestzeit von 2:22,01 Minuten als Dritter seines Vorlaufes verfehlte Strehle auf dem 22-zigsten Platz nur im knapp drei Sekunden das Finale der 12 Besten.
Die zweite Wettkampfwoche stand für das LAC-Team im Zeichen der Hürdenläufe und der 400m. Dabei hatten die Athleten teilweise mit sehr widrigen Wetterbedingungen von 18, 19 Grad, eisigen Wind und Regen, sogar teils Orkanboen zu kämpfen. Schon im Vorlauf am Vormittag Martina Meissner (W45) in 12,73 Sekunden Schnellste ihres Vorlaufes und hatte Athletinnen aus den USA, Spanien und Japan, die mit schnelleren Zeiten gemeldet waren, hinter sich gelassen. Mit der zweitschnellsten Vorlaufzeit waren die Chancen auf eine Medaille gegeben. Im Finale legte die Essingerin einen fehlerfreien Lauf hin und nutzte das Straucheln der favorisierten Bulgarin an der sechsten Hürde zum Gewinn des Weltmeistertitels über die 80m Hürden. Über die 400m hatten sich die beiden Essinger Ernst Litau und Rainer Strehle in der Altersklasse M60 die Halbfinalteilnahme als Ziel gesetzt. Litau konnte sich in seinem Vorlauf als Zweiter direkt dafür qualifizieren. Strehle erreichte als einer zehn der Zeitschnellsten dieses Ziel. Im direkten Vereinsduell konnte sich Strehle in 62,24 Sekunden (13.Platz) gegenüber Litau (20. Platz) im zweiten von drei Halbfinalläufen durchsetzen. Als viertbester Deutscher sicherte Strehle das Startrecht für die 4x400m Staffel der M60. Litau ging für die 4x400m Staffel der M45 an den Start und wurde in 4:03,69 Sekunden Siebter. Einen unglaublichen Lauf legte das Deutsche Quartett der M60 in der Besetzung Ted Spitzer, Peter Oberliessen, Rainer Strehle und Roland Gröger hin. Vom ersten Läufer baute das Team kontinuierlich seinen Vorsprung aus. Mit neuer Weltrekordzeit von 3:51,19 Minuten sicherte sich das Team die Goldmedaille mit großem Abstand auf die restliche Konkurrenz. Ein unglaubliches Finale zweier intensiver Wettkampfwochen, dass noch nachwirken muss.