Zwei Tage Sparkassenmeeting: Rekorde und Emotionen
Wenn sich an zwei Tagen über 250 Athletinnen und Athleten aus über 80 Vereinen aus dem süddeutschen Raum in einem Stadion versammeln, über 380 Starts absolviert werden und die Zuschauer mitfiebern, dann ist Sparkassenmeeting in Essingen! Was die Leichtathletik-Fans am Wochenende im Schönbrunnenstadion erleben durften, war ein echtes Fest des Sports – leidenschaftlich, familiär und leistungsstark. Kurz: LAC pur. Mehr als 50 Kampfrichter und Helfer sorgten an beiden Tagen für einen reibungslosen Ablauf und eine herzliche, familiäre Atmosphäre auf und neben den Anlagen. Sie legten damit den Grundstein für zahlreiche starke Leistungen der Athletinnen und Athleten – denn wo man sich wohlfühlt, springt und läuft es sich gleich besser. In vielen Stunden ehrenamtlicher Arbeit durch die Mitglieder des LAC Essingen wurde das Schönbrunnenstadion auf Vordermann gebracht, gepflegt, geputzt und technisch vorbereitet – damit die Bedingungen am Wettkampftag so gut waren, wie sie es in Essingen sein sollen: optimal.
Integriert ins Meeting: die Kreismeisterschaften über die Hürden der Altersklassen U14 bis Aktive, die 1000m und 5000m (U18 bis Aktive). Der LAC Essingen sicherte sich dabei acht Titel (W12: Malia Koller 60m Hürden; W13: Lotte Mangold 60m Hürden; W14: Liv Kohler 60m Hürden/300m Hürden; U18: Charlotte Wagner 100m Hürden; Frauen: Jaqueline Böhm 100m Hürden; Männer: Christian Gruhn 1000m; U18 Finja Gügel 1000m) je ein Titel geht an die DJK SG Wasseralfingen (M12: Alilou Djibril 60m Hürden), den TSV Oberkochen (U18: Johannes Hoffrogge 110m Hürden, die LSG Aalen (Männer: David Krauth 5000m und die DJK Ellwangen-SG Virngrund (Frauen: Madlen Hirsch 5000m).
Freitagabend: Sprint, Sprung, Lauf – es knistert auf der Bahn
Schon der Auftakt am Freitagabend hatte es in sich. In der Sprint- Lauf und Sprung-Challenge flogen nicht nur die Beine, sondern auch die Emotionen tief durch die Essinger Abendluft. In Topform präsentierte sich Pascal Ilzhöfer vom gastgebenden LAC Essingen. Der U20-Athlet dominierte die 100 und 200 Meter und zeigte sich in DM-Form. Ebenso stark: Jule Abele (TSG Gießen-Wieseck), die sich bei den Frauen über 100m und 200m zu den Tagessiegen sprintete. Später am Abend fiel dann endgültig die Dämmerung – aber das Leuchten auf der Bahn blieb. 25 Läuferinnen und Läufer nahmen die 5000 Meter in Angriff – ein atmosphärisches Highlight. Peter Naglic (SSV Ulm 1846) setzte sich in starken 15:52,30 Minuten durch und führte ein Ulmer Dreifacherfolg-Team ins Ziel. Bei den Frauen glänzte Sandra Burkhardt (LAZ Ludwigsburg) mit neuer persönlicher Bestzeit in 18:01,65 Minuten. Dazwischen: packende Duelle über 400 Meter. Benjamin Beyerle (LAC Essingen) setzte sich in einem Wimpernschlagfinale gegen Benedikt Saur (MTV Ingolstadt) durch. Bei den Frauen war Thea Brantsch (VfL Sindelfingen) mit 59,38 Sekunden nicht zu schlagen, vor Sarah Miehle (TG Biberach) und Lokalmatadorin Saskia Zeller. Und dann war da noch Martina Meißner. Die W45-Athletin wagte sich zum ersten Mal über 400 Meter Hürden und wie! In 72,87 Sekunden fehlte ihr nur wenige Sekunden zum Landesrekord. Der Lohn: Platz 1 in der aktuellen deutschen Bestenliste.
Stabhochsprungwettbewerb mit neuem Stadionrekord
Höhenflüge gab es auch im Stabhochsprung zu bewundern. Harald Class (LSG Aalen) hatte seine Trainingsgruppe, bestehend aus Athletinnen und Athleten verschiedenster Vereine der Region, bestens auf den Wettkampf vorbereitet. Kian Janouschek (U18, LAC Essingen) holte sich den Tagessieg, während bei den Männern David Zurmühl (LG Filstal) obenauf war. Doch das Highlight kam aus Schwäbisch Hall: Nicole Piott (WGL Schwäbisch Hall) überflog nicht nur alle Konkurrentinnen, sondern auch den Stadionrekord – und setzte mit übersprungenen 3,70m sich an die Spitze der württembergischen Bestenliste. Ein Moment für die Gänsehautgefühle!
Technik, Tempo, Timing beim Dreisprung
Besonders zwei Athletinnen überzeugten mit viel Dynamik, Rhythmusgefühl und Athletik. Rebekka Dürr (W40) vom VFB Stuttgart sprang mit 11,41 Metern zur Tagesbestweite und setzte sich damit aktuell auf Rang zwei der deutschen Bestenliste ihrer Altersklasse. Nicht weniger beeindruckend: Elisabeth Gölz (U18) vom LAC Essingen, die mit 11,20 Metern nicht nur persönliche Bestleistung sprang, sondern sich auch an die Spitze der württembergischen Bestenliste setzte.
Samstag: Kraft trifft Technik – die Bühne der Werfer
Am Samstag übernahm dann die Wucht der Würfe das Kommando. Die traditionsreiche Wurf- und Stabhochsprung-Challenge lockte wieder zahlreiche Masters-Athleten und Spezialisten nach Essingen.
Wurffünfkampf mit Bestwerten
Hartwig Vöhringer (M65, LAC Essingen) sicherte sich mit 3.098 Punkten den Tagessieg im Wurffünfkampf seiner Altersklasse und das bedeutet aktuell Rang drei in Deutschland! Auch Ingrid Schäfer (W75, LG Main-Taunus-West) lieferte eine nationale Spitzenleistung mit 3.127 Punkten ab. Herausragend: Susanne Strohm (SV Stuttgarter Kickers), die in der W60 mit 3.420 Punkten sogar die deutsche Jahresbestleistung erzielte. Für Emotionen sorgte auch der älteste Teilnehmer: Hans Gerhard Peters (Stuttgarter LC) stellte sich mit 89 Jahren mutig allen fünf Disziplinen stellte mit 2.059 Punkten als Sieger gefeiert wurde.
Speerwurf mit Stadionrekord – der Bestwert liegt nun bei 69,69 Metern
Richtig weit flogen die Speere und dies vor allem der von Julian Fundel (LG Eningen-Reutlingen). Mit 69,69 Metern stellte er einen neuen Stadionrekord auf. Auch der zweitplatzierte Patrick Hess (LG Staufen) blieb mit 63,72 Metern über der alten Bestmarke. Joshua Gentner (LAC Essingen) landete mit 47,30 Metern auf dem starken dritten Platz. Bei den Frauen war es ein Duell auf Augenhöhe. Rebecca Zweigle (LG Neckar-Erms-Aich) siegte mit 40,03 Metern vor den Essingerinnen Martina Meißner und Carina Bihlmaier.
Kugel und Diskus mit packenden Duellen
Im Kugelstoßen der U18 war Laura Knödler (LG Filstal) mit der aktuell zweitbesten Weiten in Württemberg von 13,47 Metern die überragende Athletin. Bei den Männern lieferten sich Leon Schubert und Tobias Bühner (LG Staufen) sowie Joshua Gentner ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen, das Schubert mit 13,06 m für sich entschied. Im Diskus lag der Staufener ebenfalls mit 36,53 m vorn. Einen starken Auftritt sahen die Zuschauer von Tobias Stiastny (SpVgg Auerbach/Streitheim), der mit 14,51 m (Kugel) und 48,12 m (Diskus) einen Doppelsieg feierte. Johannes Hoffrogge (TSV Oberkochen) komplettierte mit Erfolgen im Speer-, Kugel- und Diskuswurf eine perfekten Dreifacherfolg bei der U18.