Leichtathletik, Masters Die W45-Athletin des LAC Essingen absolviert erfolgreiche Wettkämpfe in Madeira.
Seit fünf Tagen steigt auf Madeira (Portugal) die Leichtathletik-Europameisterschaft der Masters und Martina Meissner (W45) war dabei jeden Tag am Start: Nach Rang fünf über die 80 Meter Hürden zum Auftakt sicherte sich die Bargauerin (LAC Essingen) in einem starken Siebenkampf sowie über 400 Meter Hürden jeweils Bronze. „Die Beine sind schwer, es ist hart, mit so wenig Regeneration“, sagt Meissner am Montag. „Es war eine lange Saison, da ist man froh, wenn dann alles so hinhaut.“
Gefeiert wurde die Bronzemedaille im Mehrkampf am Sonntagabend kaum: „Ich musste am Montag früh ja noch die langen Hürden absolvieren“, sagt Meissner, die mit sieben weiteren deutschen Sportlern gemeinsam als WG in einem Ferienhaus Quartier bezogen hat. „Wir haben nur kurz angestoßen, ich wurde in den Pool geschmissen. Dann haben wir noch gemeinsam Nudeln gekocht und gegessen, dann ging es ins Bett.“ Der Lohn für so viel Disziplin: In 1:11,64 Minuten erreichte Meissner über 400 Meter Hürden das zweite Edelmetall – nur fünf Hundertstel vor Klaarika Eksi aus Estland.
Im Siebenkampf gelangen der 45-Jährigen durchweg gute Leistungen. Über 80 Meter Hürden sprintet sie in 12,41 Sekunden ins Ziel. Im Hochsprung kämpft sie gegen einen steifen Nacken und erreicht 1,41 Meter; 10,01 Meter sind es im Kugelstoß. Starke 28,11 Sekunden folgen über die 200 Meter zum Abschluss von Tag eins. Lediglich im Weitsprung sind 4,34 Meter ein kleiner Dämpfer zum Start in den zweiten Tag; es ist nicht Meissners Paradedisziplin. „Den habe ich solide rumgekriegt, in allen anderen sechs Disziplinen waren die Leistungen sehr gut.“ Mit 32,22 Metern im Speerwurf bestätigt sie Rang drei mit großem Vorsprung vor den abschließenden 800 Metern – aber auch klar hinter Silber und Gold. Meissner holt dennoch alles aus sich heraus, läuft persönliche Bestzeit in 2:40,22 Minuten und stellt mit 5126 Punkten einen neuen württembergischen Rekord auf. Nur die Deutsche Dana Prada (5645) und die Holländerin Tanja van der Plas (5475) sind in Madeira besser.
Der Einstieg in die EM über die 80 Meter Hürden war Meissner perfekt geglückt: In neuer persönlicher Bestzeit von 12,25 Sekunden sicherte sie sich Rang fünf im Finale. Gemeldet ist sie in Madeira auch noch für die abschließenden Staffeln, für die die Nominierung aber noch aussteht. Bis dahin genießt die Bargauerin noch Wettkampf- und Inselflair und die körperliche Erholung bei sommerlichen Temperaturen. „Ich bin zufrieden, das viele Training und die Mühen haben sich gelohnt.“
von Benjamin Leidenberger