Leichtathletik: Baden-Württembergische Teammeisterschaften in Singen
Die diesjährigen Teammeisterschaften in Singen boten Dramatik pur. Eigentlich hatte der LAC Essingen mit einem Frauen- und einem Männerteam gemeldet, doch eine Verletzungs- und Krankheitswelle machte den Männern einen Strich durch die Rechnung. Kurzfristig mussten sie ihre Teilnahme absagen. Für die Frauen war das Ansporn genug, um erst recht alles in die Waagschale zu werfen – und sie wurden für ihren Einsatz mit der Silbermedaille belohnt. Mannschaftsführerin Carina Bihlmaier hatte ein Team zusammengestellt, das in dieser Besetzung perfekt harmonierte. Mit Nadine Bange, Verena Knecht, Maike Nowka, Kim Weber sowie Laura und Marie Frey kämpfte sie von der ersten Disziplin an um jeden Zähler. Schon die 4×100-Meter-Staffel sorgte für einen gelungenen Auftakt: Amelie Frank, Saskia Zeller, Nadine Bange und Elisabeth Gölz liefen ein starkes Rennen und brachten das Staffelholz nach 52,62 Sekunden ins Ziel – die zweitschnellste Zeit und gleich über 1.000 Punkte auf dem Konto. Auch im Kugelstoßen zeigten die Essingerinnen Nervenstärke: Mit 10,05 Metern von Bihlmaier, 9,13 Metern von Bange und 8,11 Metern von Knecht hielten sie das Team auf Kurs. Über die 100 Meter ging es rasant weiter – Frank (13,67 Sekunden), Nowka (13,68 Sekunden) und Zeller (13,85 Sekunden) sprinteten stark und hielten den Druck auf die Konkurrenz hoch. Auch nach dem Weitsprung behauptete das Team mit ordentlichen Sprüngen von Gölz (4,91 Meter) und Nowka (4,50 Meter) weiterhin den zweiten Platz. Dann wurde es im Speerwurf ernst: Bihlmaier, Bange und Lisa Richter packten ihre besten Würfe aus und sammelten wichtige Zähler, dennoch schrumpfte der Vorsprung –doch trotz eines Rückstands von 30 Punkte auf Rang zwei war alles offen. Damit kam es auf die 800 Meter an – und hier zeigte sich der wahre Teamgeist. Zeller, Gölz und Charlotte Wagner liefen mutig an, hielten auch auf der zweiten Stadionrunde das Tempo hoch und kämpften sich mit viel Stehvermögen nach vorne. Unter dem Jubel ihrer Mannschaftskameradinnen verwandelten sie den knappen Rückstand in einen Vorsprung von 70 Punkten.
Am Ende strahlte das gesamte Team über Silber, das sich wie Gold anfühlte. „Das war eine großartige Teamleistung. Jede hat bis zum letzten Meter alles gegeben, und der Lohn war ein verdienter Platz auf dem Podest“, sagte eine sichtlich stolze Carina Bihlmaier nach dem Wettkampf.