Der Zehnkampf hat beim LAC Essingen eine besondere Geschichte. Mit Stefan Henne, Dennis Schönbach und Niklas Widmann haben bereits drei Athleten des Vereins auf nationaler Bühne ihre Spuren hinterlassen. In diese Reihe reiht sich nun Benjamin Beyerle ein: Der U20-Mehrkämpfer startet am 29. und 30. August bei den Deutschen Meisterschaften in Leverkusen und ist damit der vierte Essinger Zehnkämpfer, der auf DM-Ebene antritt.
Die Vorbereitung auf die Saison verlief für Beyerle nicht ohne Hindernisse. „Im Winter hatte ich mir im Schulsport den Fuß verletzt, dadurch war ein Hallen-Mehrkampf nicht möglich“, erzählt der junge Athlet. Hinzu kam das Abitur – unter anderem mit einer Sportprüfung. „Mein erstes Ziel war es, im Juni die Prüfung verletzungsfrei zu bestehen. Alles andere musste warten.“ Nach dem Abitur konnte er das Training Stück für Stück steigern. Mit dem Start bei den Baden-Württembergischen Mehrkampfmeisterschaften wollte er die DM-Norm als Leistungstest abhaken – am Ende wurde er sogar mit dem Titel belohnt. „Das kam für mich völlig überraschend und hat mir viel Motivation für den Sommer gegeben.“
Ganz ohne Rückschläge lief es in der Vorbereitung allerdings nicht: kleinere Verletzungen und Krankheiten bremsten immer wieder. „Die Belastbarkeit von 2024 habe ich noch nicht ganz erreicht. Besonders über die 400 Meter, die 1500 Meter und in der Schnelligkeit ist noch Luft nach oben.“ Seine Stärken sieht der Essinger klar am ersten Wettkampftag: „Vor allem im Hochsprung und über die 100 Meter kann ich punkten. Das ist wichtig, weil der erste Tag die Grundlage für den zweiten Tag im Zehnkampf ist.“ In den Wurfdisziplinen macht sich die Trainingsarbeit ebenfalls bemerkbar. „Im Diskus und Speer konnten wir die Leistungen etwas anheben – das Ziel ist, die 40-Meter-Marke zu knacken. Im Kugelstoßen habe ich mich sogar deutlich auf 13,86 Meter gesteigert.“ Die späte Austragung der Deutschen Meisterschaften kam ihm entgegen. Mit zeitweise sieben bis acht Trainingseinheiten pro Woche wurde die Belastung zuletzt bewusst hochgefahren. „Jetzt geht es noch um Details: Stabilität in den technischen Disziplinen, Schnelligkeit und Schnelligkeitsausdauer. In der Woche vor der DM steht die Regeneration im Vordergrund.“ Trainer Hartwig Vöhringer hat seinen Athleten in den vergangenen Wochen gezielt vorbereitet. „Wir haben an den Stellschrauben für den zweiten Tag gedreht – und man sieht die Fortschritte vor allem im Wurfbereich“, betont er. Für die DM ist er zuversichtlich: „Wenn Benjamin die Stabilität in allen Disziplinen abrufen kann, ist nicht nur eine Platzierung in den Top 10 möglich, sondern auch eine Steigerung der Punktzahl gegenüber den Baden-Württembergischen Meisterschaften realistisch.“ Nun richtet sich der Blick gespannt nach Leverkusen. Der gesamte LAC Essingen fiebert mit seinem jungen Mehrkämpfer und drückt ihm die Daumen, dass er die Erfolgsgeschichte des LAC im Zehnkampf erfolgreich weiterschreibt.