Sieben Zentimeter fehlen zum Finale

Leichtathletik, Europameisterschaft Silas Ristl (LAC Essingen) erreicht in der Qualifikation Rang 13 und verpasst das Finale der besten Zwölf.

Von Benjamin Leidenberger

Erst vor gut einer Woche hatte Silas Ristl, Kugelstoßer des LAC Essingen, seine Nominierung für die Europameisterschaft in Rom offiziell erhalten, nachdem er bei den Werfertagen in Halle die Kugel auf 20,25 Meter gestoßen hatte. Am Freitagabend stand der 29-Jährige nun im Olympiastadion in Rom vor toller Kulisse im Ring und wollte „zeigen, was ich kann. Ich hatte richtig Lust, war sehr motiviert“, schildert Silas Ristl am Tag nach dem Wettkampf, der diesmal aber nicht den optimalen Verlauf genommen hatte.

Mit 19,38 Metern im ersten Versuch schien eine gute Basis gesetzt, doch Versuch zwei landete bei 19,15 Metern und brachte nicht die erhoffte Steigerung. „Ich habe es technisch nicht ganz in den Ring und in die Kugel bekommen“, lautet Ristls Analyse, die er gemeinsam mit Trainer Artur Hoppe direkt nach dem Wettkampf machte. Versuch drei brachte immerhin noch 19,64 Meter – was am Ende Rang 13 bedeutete. Mit 19,71 Metern schnappte sich aber die Italiener Zane Weir Platz zwölf und damit den letzten Finalplatz. „Das ist sehr schade, es haben nur sieben Zentimeter gefehlt fürs Finale. Ich hätte gerne nochmal sechs Stöße gehabt, aber ich will kein Trübsal blasen, wir sind auch keine Roboter. Es war eine tolle Erfahrung und hat Spaß gemacht.“ In der Konkurrenz sei er mit seiner Weite als 21. gestartet, was immerhin eine Steigerung um acht Plätze bedeute.   

Das Finale, in das der Italiener Leonardo Fabbri mit der Qualibestweite von 21,10 Metern als klarer Favorit einzog, schaute sich Ristl noch im Stadion an. Und Fabbri lieferte: 22,45 Meter im Fünften bedeuteten Gold mit deutlichem Vorsprung. Für Ristl ging es am Sonntag mit dem Flieger zurück nach Deutschland und schon am Montag steht das nächste Training am Olympiastützpunkt in Stuttgart an. Es ist noch früh in der Saison und Ristl will bald wieder Glanzmomente im Ring. „Man fühlt sich geehrt in der Nationalkleidung zu starten. Die Stimmung in diesem schönen Stadion war gut und auch das Drumherum. Das saugt man auf, da will man mehr davon“, sagt der amtierende deutsche Hallenmeister. Schon in drei Wochen steht der nächste Saisonhöhepunkt an: Die deutschen Freiluft-Meisterschaften in Braunschweig.

© Foto: Michael Kappeler/dpa

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